Finnland kann NATO-Mitglied werden

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Am späten Donnerstagabend (30.03.2023) hat das türkische Parlament das Protokoll für den Beitritt Finnlands zum Atlantischen Bündnis ratifiziert und Helsinki damit grünes Licht von allen NATO-Verbündeten gegeben. Nach einer intensiven Sitzung der Großen Türkischen Nationalversammlung, die bis in die Nacht dauerte, gaben die türkischen Parlamentarier „grünes Licht“ für den Beitritt Finnlands zur NATO, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

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Mit diesem Votum und einem ähnlichen Schritt, den das ungarische Parlament Anfang der Woche unternommen hat, hat Finnland nun ein positives Votum von allen Mitgliedstaaten des Atlantischen Bündnisses erhalten, so dass das skandinavische Land kurz vor dem Beitritt zum Block steht.

Sobald alle Bündnismitglieder und -kandidaten den Beitrittsprotokollen zugestimmt haben, müssen die genehmigten Dokumente in die Vereinigten Staaten geschickt werden, wo sie bei der Regierung hinterlegt werden. Das Bewerberland wird erst dann NATO-Mitglied, wenn Washington alle Dokumente vorliegen.

Finnland und das benachbarte Schweden haben im Mai gemeinsam einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft gestellt, und das Atlantische Bündnis hoffte, dass dieser Schritt im Schnellverfahren erfolgen und bis zum Madrider Gipfel abgeschlossen sein würde. Die türkische Zurückhaltung wegen angeblicher schwedischer und finnischer Kollaboration mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und den Volksschutzeinheiten (YPG) vereitelte jedoch die sofortige Bearbeitung.

Auf dem Gipfeltreffen der NATO-Staats- und Regierungschefs in Madrid einigten sich die schwedischen, finnischen und türkischen Staats- und Regierungschefs auf ein Dreierabkommen, in dem sich die Skandinavier zur Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung verpflichteten und Ankara im Gegenzug den Weg zur NATO-Mitgliedschaft freimachte.

Die Türkei begrüßte schließlich die von Finnland unternommenen Schritte und sagte zu, ihre NATO-Mitgliedschaft zur Abstimmung zu stellen, nicht aber die Schwedens, das ihrer Ansicht nach seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist. Darüber hinaus wurde die Situation Anfang Februar durch eine Reihe von Protesten in Stockholm gegen Erdogan und den Islam weiter angeheizt.

Vor diesem Hintergrund und obwohl Finnland ursprünglich plante, dem Atlantischen Bündnis mit seinem Nachbarn und Hauptverbündeten beizutreten, war es schließlich nicht abgeneigt, aufgrund der Pattsituation im Fall Schweden einen Alleingang auf dem Weg zum Block zu wagen. In der belgischen Hauptstadt Brüssel findet nächste Woche ein neues Gipfeltreffen der Außenminister der Mitgliedsstaaten der Atlantischen Allianz statt, an dem Finnland als 31.

Quelle: Agenturen